Farben

Das menschliche Empfinden ist darauf ausgelegt, auf Farben zu reagieren. Denn beim Auftreffen von Licht auf der Netzhaut werden Nerven angeregt, die anschließend Signale zum Gehirn weiterleiten. Das bedeutet nicht, dass die Art der Empfindungen, die aus dieser Wahrnehmung entstehen, im menschlichen Körper vorprogrammiert ist. Deshalb haben Farben nicht für alle Menschen und schon gar nicht für unterschiedliche Kulturkreise die gleiche Bedeutung.

Kontrast und Farbe

Das menschliche Auge ist mit zwei unterschiedlichen Arten von Rezeptoren ausgestattet, von denen die einen für die Wahrnehmung von Kontrasten und die anderen für die Wahrnehmung von Farben zuständig sind. Der Kontrast der Farben und Farbkombination spielt für die emotionale Empfindung also eine untergeordnete Rolle, der farbliche Gesamteindruck hingegen eine große. Der Kontrast erlangt erst bei der Wahrnehmung von Informationen besondere Bedeutung. Je höher der Kontrast, desto leichter kann man Farben unterscheiden. Gerade für Text ist das Bemühen um hohen Kontrast besonders wichtig.

Die für die Farbwahrnehmung zuständigen Rezeptoren sprechen auf jeweils eine der drei Grundfarben rot, grün oder blau an. Bei Ausfall oder Schwächung einer Art von Rezeptoren kommt es zu Farbblindheiten. 

Farbwirkung

Farbwirkung auf den Menschen ist erlernbar bzw. prägbar. So erklären sich unterschiedliche Bedeutungen der Farben auf unterschiedliche Kulturkreise. Die im Folgenden aufgelisteten Farbwirkungen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und beziehen sich ausschließlich auf den westlichen Kulturkreis und innerhalb dieses vorrangig auf Deutschland.

Rot: Blut, Liebe, Gefahr

Gelb: Neid, Eifersucht

Blau: Himmel, Wasser, Kälte

Grün: Fruchtbarkeit, Jugend, Frühling

Farbgestaltung bei Websites

Fakt ist, dass alle bunten Farben bei übermäßigem Gebrauch und zu hoher Intensität „erschlagend“ wirken, die Betrachtung anstrengend machen und im Falle von Signalfarben sogar abschreckend wirken können.

„Unbunte“ Farben wie weiß, schwarz und deren Mischung zu grau erzielen auf großen Flächen eine deutlich ruhigere Wirkung, weshalb sie gern für Hintergründe verwendet werden.

Grundsätzlich kann jedoch festgehalten werden, dass keine Farbe per se schlecht ist, sie kann nur falsch eingesetzt werden. Durch falsche Intensität, das Ausmaß sowie Anordnung und Kombination werden Farben erst zu Problemfällen.

Eine Grundregel lautet daher:

Je intensiver die Farbe, desto sparsamer sollte sie eingesetzt werden.

Dies schon deswegen, weil solche Farben die Möglichkeit geben, besonders wichtige Elemente herauszuarbeiten. Und diese Weisheit gilt unabhängig von Zweck und Zielgruppe der Website, denn alle Websites transportieren Information, die auch ankommen sollte.

Dennoch sollte man sich vor der Farbwahl immer Gedanken über Zweck und Zielgruppe der Website machen. Es macht einen großen Unterschied, ob eine Website informieren oder unterhalten soll. Dementsprechend soll sie entweder seriös und informativ oder trendy, stylisch oder verspielt wirken. Kinder mögen es gern bunt, Erwachsene gern ästhetisch, dezent und konzentriert auf das Wesentliche.