Optik

Oft scheint es, als wären Usability Experten die natürlichen Feinde der Webdesigner. Naturgemäß konservativ versuchen Usability-Experten bewährtes Internetgut zu bewahren, während die optischen Innovationstreiber neue Websites gern als Selbstverwirklichungsplattformen benutzen. Hitzige Diskussionen und völliges Unverständnis sind nicht selten die Gründe für Kompromisse, die dem gemeinsamen Ziel wenig dienlich sind.

Es gibt zahlreiche Untersuchungen über die unterschiedlichen Ansätze und Vorgehensweisen beider Parteien, die deren potentiell befruchtende Koexistenz belegen. Grundlage für eine kooperative und erfolgreiche Zusammenarbeit ist jedoch das gegenseitige Verständnis.

Designer sind Künstler. Kunst ist etwas sehr individuelles und persönliches, der Stil oft temporär. Aber auch ein Maler, der von seiner Kunst leben möchte, muss irgenwann erkennen, dass er auch Auftragsarbeiten annehmen muss, bei denen er Kunst erschafft, die den Erwartungen der Auftraggeber entspricht und nicht nur seinen Launen. Dennoch wird das Erschaffene am Ende seine ganz persönliche Note tragen.   

Dagegen muss der Usability-Experte eine Gradwanderung vollziehen. Zwischen Innovation und Konservativismus gibt es einen schmalen Grad, der die Gebrauchstauglichkeit sicherstellt und dennoch nicht antiquiert wirkt. 

Ein praktikabler Weg ist die strukturelle Konzeption von Websites durch den Usability-Experten. Dieser definiert Workflows, strukturiert die erforderlichen Seiten und positioniert alle wichtigen Elemente in einem Prototyp. Dieser Prototyp dient anschließend dem Designer als Vorlage.