Konzeptphase

Auf Basis der Analyseergebnisse kann in der Konzeptionsphase das Projekt zum ersten Mal entworfen werden. Diese Phase ist als iterativer Prozess zu verstehen, in dem alle Beteiligten versuchen, sich unter Einhaltung festgelegter Parameter und unter Berücksichtigung der Rahmenbedingung die optimale Lösung zu finden. Hierbei muss jedoch nach jedem Teilerfolg das Gesamtsystem wieder in Frage gestellt werden, um nicht Gefahr zu laufen, sich zu vergaloppieren. Dies macht die Konzeption zuweilen zu einem ermüdenden Prozess – jedoch nur die permanente Kontrolle der klaren Ausrichtung an Zweck, Ziel und Zielgruppe kann den später dauerhaften Erfolg garantieren.  

Konzeptionsteam:

Die nötige Anzahl von Beteiligten lässt sich nicht pauschal beziffern. Zu sehr hängt der Erfolg der Konzeption von Kreativität und Kompetenz auf der einen Seite und Teamfähigkeit sowie Ergebnisorientierung auf der anderen Seite ab.  

Unabhängig von seiner Größe sollte das Konzeptionsteam deshalb primär folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Bekanntheit der Ergebnisse der Analysephase
  • Klar definiertes Ziel vor Augen und für alle verbindlich
  • Technische Kompetenz
  • Gestalterische Kompetenz
  • Kompetenz in Sachen Usability
  • Einblick in die Bedürfnisse der späteren User
  • Ein Klima im Umgang miteinander, das kreative Atmosphäre entstehen lässt
  • Entscheidungsstärke und Kompromissfähigkeit

Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, kann ein Konzeptionsteam unter Umständen auch nur aus 2-3 Personen bestehen. In Einzelfällen kann die Wahl einer geringen Gruppengröße sogar von Vorteil sein und den Prozess ohne Qualitätsverlust deutlich beschleunigen. Je kleiner die Gruppe, desto stärker sollte sie sich jedoch zur Selbstkontrolle verpflichten. Denn schnell getroffene Entscheidungen, die unreflektiert die Grundlage für weitere Projektschritte bilden, können zu bösen Überraschungen in späteren Projektphasen führen. Auf der anderen Seite dürfen bei großen Gruppengrößen zahlreiche Einwände nicht in ein Bedenken-Karussell münden, das diese Projektphase unnötig verlängert und die Motivation aller Beteiligten durch eine gefühlte Gelähmtheit hemmt. 

Aus diesem Grund sind unbefangene Dritte oft deutlich schneller und besser in der Lage, das optimale Konzept auf den Weg zu bringen. 

Konzeptionsphasen:

Die Anzahl der Phasen ist aufgrund der iterativen Natur der Konzeption nicht terminierbar. Sie sollte jedoch zumindest grob aus 2 Phasen bestehen, die beliebig wiederholt oder nachgebessert werden können: 

  • Grobes Strukturkonzept
  • Feinkonzept

Im groben Strukturkonzept wird ein Prototyp entwickelt, der bereits in ersten Tests evaluiert werden kann. Wird dieses Strukturkonzept von allen Beteiligten abgenommen und durch die Evaluation in seiner Funktionsweise bestätigt, können im Feinkonzept alle Seiten bis ins Detail geplant werden.